Evolutionspädagogik®

Die Evolutionspädagogik® übernimmt Modelle der herkömmlichen Pädagogik, die sich bewährt haben und verbindet diese mit der Evolutionslehre unter Einbindung von neurologischen Erkenntnissen, Philosophie, Kunst und Natur – und sie funktioniert im Alltag.

Wir EvolutionspädagogInnen setzen bei der Bewegung an – sie ist gegenüber der Sprache eindeutig.  

Das Prinzip der Evolution ist das Urprinzip, an dem sich unsere Pädagogik ausrichtet. Evolutive Bewegung bedeutet: mit der Aufwärtsbewegung vom Liegen zum Stehen und Gehen entwickelt sich auch die Wahrnehmungsfähigkeit. Kindliche Bewegungsmuster entsprechen den Stufen der Gehirnentwicklung.

7 Stufen - 7 Sicherheiten

 

1. URSICHERHEIT – Fisch 

Ruhe und Bewegung in der Einheit –
Einfach da sein ist genug 


Von Wellen getragen - Erfahrungen im Mutterleib schaffen Vorbestimmungen, aber sie legen das Leben nicht fest. Die Geburt, die ersten Lebensmonate und das ganze erste Jahr sind von grundlegender Bedeutung. Keine Erfahrung wird vergessen – was nicht bewusst erinnert werden kann, daran erinnert sich der der Körper. 

Ursicherheit bedeutet: das Vertrauen zu haben, dass das Leben uns trägt. Vertrauen in sich selbst und die eigenen Fähigkeiten entwickeln. 

Übergänge bringen dieses Vertrauen oft ins Wanken – Geburtsstress, zeitliche Trennung von Mama, Kindergarten- und Schuleintritt, Einschlafen, neue Entwicklungsschübe, … 

 

2. ERLEBNISSICHERHEIT – Amphibie

Rückzug und Neugier – 
Schüchtern sein heißt, sich gut schützen können


Hier steht die Neugier im Mittelpunkt. Das Kind entdeckt seine Welt aus der Bauchlage heraus. Es nimmt seine Umgebung über das Sehen wahr, fixiert Gegenstände und bewegt sich neugierig darauf zu, so entdecken sie spielerisch ihre Umwelt.

Es besteht die Möglichkeit, dass Kinder auf neue Situationen zurückhaltend reagieren, etwas hemmt ihre Aktivität und kann ein Gefühl der Hilflosigkeit und Schutzlosigkeit erzeugen. Es versteckt sich.

Diese Stufe hat Einfluss auf die spätere visuelle Wahrnehmung, auf Motivation und Begeisterungsfähigkeit. Es geht hier auch um Unterschiede erkennen. 

 

 

3. KÖRPERSICHERHEIT – Reptil

Innehalten und Loslegen – 
Aggressiv sein heißt kraftvoll sein


Das Reptilgehirn (Kleinhirn) ist instinktgesteuert. Es agiert und reagiert den Bedürfnissen entsprechend. Aggressives Verhalten, sowie die Starrheit gehören für das Reptil zum Überleben. 

Agiert das Kind aus dieser Stufe zeigt sich entweder aggressives, hyperaktives Verhalten, ohne Impulskontrolle - es ärgert, haut zu, beißt zu, hat einen großen Bewegungsdrang, übernimmt gern das Kommando,….usw. oder es verfällt in eine Verlangsamung, wodurch es gar nicht reagieren kann. Dieses Verhalten ist dem Kind in dem Moment aber nicht bewusst.

Die Aufgabe des Reptilgehirns ist es, rechtzeitig zu reagieren und zu lernen, seine Kraft und Energie entsprechend einzubringen. Es braucht Kraft und Körperspannung um blitzartig loszulegen, aber auch das Innehalten um sich zu konzentrieren und zu fokussieren.

 4. GEFÜHLSSICHERHEIT – Säugetier

Nähe und Distanz – 
Ängstlich sein heißt Gefühle zeigen zu können

Auf dieser Stufe werden Gefühle und Emotionen bewusst. Positive und negative Erfahrungen bestimmen das Verhalten. Sie sind verantwortlich für die Art und Weise wie agiert und reagiert wird – geht jemand auf Distanz, oder sucht er die Nähe zu den Mitmenschen.

Es geht hier um das Einschätzen von Situationen, die durch Gefühle bewusst gesteuert werden können: was kann ich nah an mich heranlassen? Was halte ich auf Distanz?

Ist dies Stufe blockiert, steht mir nur eine dieser beiden Sichtweisen zur Verfügung.

Diese Stufe bildet außerdem den Übergang zwischen unbewusst und bewusstem Erleben und Agieren. 

5. GRUPPENSICHERHEIT – Affe

Individualität – Anpassung – 
Egoistisch sein heißt für sich sorgen können

Der Affe zeigt zunehmend komplexer werdende Bewegungsmuster, so stellen sich im Gehirn weitere Effekte ein. Diese ermöglichen den Übergang in den dreidimensionalen Raum. Seine Qualitäten sind Gleichgewichtssinn und Koordinationsvermögen. 

Individualität und Gruppenbewusstsein reifen auf dieser Stufe – es geht darum, seinen Platz in der Gruppe zu finden, sich einordnen zu lernen, Freundschaften zu schließen und Sozialkontakte zu pflegen und auch seine eigene Individualität leben zu dürfen.

Gruppensicherheit bedeutet somit: mit den Regeln der Gemeinschaft vertraut zu sein und situationsbezogen zwischen Eigenständigkeit und Anpassung handeln und agieren zu könne

6. SPRACHSICHERHEIT - Urmensch

Sprache – Körperausdruck - 
Laut sein heißt nach seiner Position zu suchen

Auf dieser Stufe wird die Kommunikationsfähigkeit ausgebildet. Einen bedeutenden Stellenwert haben dabei die Entwicklung des sprachlichen Ausdrucks und der Feinmotorik.

Die richtigen Worte zu finden, sich ausdrücken zu können – Sprache wird Mittel zum Zweck und fördert den Selbstwert. 

Über die Feinmotorik entstehen Fähigkeiten, die gezielt zum Einsatz gebracht werden können (Umgang mit Werkzeugen). Der Ausdruck über den Körper unterstützt auch seinen Rhythmus zu finden und sich zu positionieren. 

Ist diese Gehirnentwicklungsstufe nicht ausgereift oder blockiert, zeigt sich das oft durch mangelnde Ausdrucksfähigkeit, Schwierigkeiten Beziehungen aufzubauen und Konflikte verbal zu lösen. Das Kind verhält sich unsensibel oder setzt körperliche Kraft ein, um Konflikte zu lösen, an denen es verbal scheitert. Es gilt, diese Kraft nicht zu vermeiden, sondern sie in Sprache umzusetzen. 

7. KOMMUNIKATIONS- UND KOOPERATIONSSICHERHEIT - Mensch

Systematisieren und Empathisch sein –
Unvollkommen sein heißt noch wachsen zu können

 

Die Stufe des Menschen verkörpert die optimale Nutzung von Verstand und Gefühl (Hirn und Herz) unter Einbindung der gesamten Persönlichkeit: ein ausgereiftes ICH- BEWUSSTSEIN, dies wäre der Idealzustand.  –eine Balance zwischen Verstand und Mitgefühl. Der moderne Mensch ist stark vom Verstand gesteuert, sodass sein Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit mitzufühlen oft unterrepräsentiert sind.

Sind die vorigen Sicherheiten eines Menschen integriert, wird er situationsgerecht kommunizieren und kooperieren können.